CREW, Compact for Responsive Electronic Writing, ist eine freie symbolische Vereinbarung zwischen WWW-Autoren, ihre Web-Seiten anderen dieser Gemeinschaft für die Einfügung von Links zu Verfügung zu stellen.

Erst wenn es möglich gewoden ist, das WWW zu einem echten Hypertext zu entwickeln und das heißt, erst wenn die einfachsten technischen Möglichkeiten angeboten werden, die Texte tatsächlich vernetzbar sein werden, können wi r daran gehen, das Wissen (Wissen contra Armut) zu universalisieren.


Werfen wir einen Blick auf eine Seite des Talmud:



Hier eine Seite aus der Talmudausgabe von Daniel Bomberg, Venedig 1520. In der Mitte befinden sich Mischna und Gemara in traditioneller Quadratschrift, rechts der Kommentar Raschis in Raschi-Schrift, links die Tossafot, Erweiterungen und Erklärungen der Kommentare Raschis.

Die Seite enthält zunächst 12 1/2 Zeilen Mischna, die knapp zusammengefaßte alte Diskussion. In der Mitte der 13. Zeile folgt nach zwei Großbuchstaben inmitten eines Leerraumes die Gemara; diese weitere Auseinandersetzung, wie sie in der mittleren Spalte folgt, erstreckt sich über mehrere Seiten hin. Links folgen meist mittelalterliche Kommentare und Ergänzungen sowie Hinweise auf Parallelstellen und Kompendien. 1)
Die alte Weisheit der Väter, Mischna, wird wiederholt, im wörtlichen Sinne des Wiederholens, sie wird zeitgemäß angewendet, interpetiert, um- und neugeformt. Mischna und Gemara zusammen ergeben die Vollendung, die Lehre.

Integriert sind die für den Studierenden wichtigen Hinweise auf Parallelen, neben und zwischen den Kolumnen, so auch auf Schriften anderer Gelehrter. Eine solche Talmudseite stellt Tradition im jüdischen Sinne dar, und sie ist der erste nicht-lineare Text, der Anspruch erhebt Vorbild für einen universalen Hypertext zu sein, der Tadition ist und jeden Dolmetscher benötigt, um ihn zu vollenden.
Nicht das System, sondern der Kommentar ist die legitime Form, unter der die Wahrheit entwickelt werden kann.3)